Murat Güngör und Hannes Loh
Samstag, den 15.06.2024 – 19 Uhr – Buchladen Le Sabot (Breite Str. 76, 53111 Bonn)

Migration. HipHop. Empowerment

Vom Jugendhaus in die Mitte der Gesellschaft. Gangstarap ist sowohl in den Feuilletons als auch in der Gala angekommen. Von „gefährlich fremd“ bis „aufregend anders“ lauten die Urteile der bürgerlichen Mitte. Sie werden eingespeist in einen ästhetischen Kontext und häufig dadurch von ihrer sozialen Verortung entrissen und konsumierbar gemacht. Allerdings gibt es auch immer wieder Momente des Unterlaufens und der Trickserei. Solche Brüche in der Geschichte sowie der Zusammenhang zwischen Rap und Migration stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Darüber hinaus werden die Mechanismen der Konstruktion von Männlichkeit im Gangstarap beleuchtet. Zudem verküpfen wir die historischen Kontinuitäten von der Musik der Gastarbeiter in den 1960er und 1970er Jahre mit denen der Exilanten aus den 1980er Jahren bis zum Gangsta-Rap. Dabei bewegen wir uns zwischen den Bruchstellen von Rassismus, Sexismus und Empowerment.  Das Ganze ist ein Soundtrack der Migration. Hierbei wird eine Brücke von dem Gastarbeiter Metin Türköz bis zum Rapper Haftbefehl geschlagen. 50-Jahre Einwanderungsgeschichte wird mit Musik, Film, Bildern, Videos und vielen Lebensgeschichten neu erzählt.