Peter Bierl
Freitag, den 14.6.2024 – 20:00 Uhr – Raum folgt
Die AfD präsentiert sich dezidiert antiökologisch: Für Atom- und Kohlekraft, für den Ausbau des Flugverkehrs, für mehr Straßenbau, für Gentechnik und gegen eine Energiewende, gegen Elektroautos, Photovoltaik und Windkraft. Die Partei relativiert den Klimawandel, spricht von Hysterie, gar Verschwörung. Ihre Feindbilder sind die Klimabewegung, die Grünen und die EU-Kommission, denen Ökosozialismus vorgeworfen wird. Zwar gibt es vereinzelte Kritik in der Partei und von der sogenannten Neuen Rechten an diesem Kurs, aber deren Chefideologe Götz Kubitschek hat Umweltschutz als nicht massentauglich verworfen. Tatsächlich agiert die AfD erfolgreich als Verteidigerin des fossilen Wirtschafts- und Konsummodells. Worauf sich alle Strömungen der extremen Rechten, aber auch manche Konservative, Liberale und Linke verständigen können, ist die rassistische Vorstellung, eine vermeintliche Überbevölkerung in Afrika und Asien sei die Ursache von Umweltzerstörung. Der Referent skizziert die antiökologische Position der AfD sowie Einwände innerhalb der extremen Rechten sowie die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Ansätze.
Peter Bierl ist freier Journalist, Mitglied der Gruppe LEA (Left Ecological Association) und der Gewerkschaft Verdi und lebt in der Nähe von München. Zuletzt sind von ihm erschienen „Unmenschlichkeit als Programm“ (2022), „Die Legende von den Strippenziehern: Verschwörungsdenken im Zeitalter des Wassermanns“ (2021) sowie „Die Revolution ist großartig – Was Rosa Luxemburg uns heute noch zu sagen hat“ (2020).