Berena Yogarajah
Mittwoch, den 19.06.2024 – 11:00-15:30 Uhr – Falkenraum (Rölsdorfstraße 20, 53225 Bonn)

Mit Voranmeldung unter fande_bonn@riseup.net!

Bedeutsame Politik machen, nicht nur über die Köpfe anderer hinweg, sondern mit der Einladung an alle, Teil der Reise zu sein oder uns an ihrer Reise teilhaben zu lassen. Können Linke das überhaupt? Aktuell stehen wir in der linken Bewegung vor der großen Herausforderung Identität, Emanzipation und Solidarität unter einen Hut zu bringen. Was uns leicht und richtig erscheint, bringt mehr Fallstricke mit, als wir uns zu Wünschen vermögen. Sprechpositionen, die unantastbar sind, statt sie zu diskutieren – politische Dissense, die moralisch aufgeladen und dann einander hart vorgeworfen werden, statt sie in der Geschichte ihrer Kämpfe zu verstehen und anzuerkennen, widersprüchliche Antworten zu einer kniffligen Frage und die Angst vor Fehlern, die die Gleichzeitigkeit von sich positionieren und auf der Suche bleiben verunmöglicht, die Unfähigkeit Differenz und Heterogenität auszuhalten, kein Anspruch das eigene Tun und Wollen zu vermitteln, und die ewige Erwartung alle wüssten Bescheid, wenn sie nur wirklich wollen würden, Solidarität nur mit denen auf der eigenen Linie und eine Diskussionskultur, die jede Person außerhalb des hostilen Vibes der Szene vergrault, während alle runterbeten, dass sie ja keine Politik in und für die eigene Bubble machen wollen (außer natürlich in ihren safe spaces, die dafür da sind). Welches Verhältnis man zu sogenannten „Betroffenen“ einnimmt, scheint ein Mysterium, so unergründlich wie die Tiefen der Quantenphysik. Aber eins ist vorprogrammiert: am Ende hätten alle mehr voneinander erwartet und mindestens ein Teil ist verletzt.

Ein Workshop aus  antirassistischer Perspektive, für alle die, die linke Kämpfe lieben, aber an ihnen verzweifeln und einen Ort suchen, an dem Kritik und Selbstkritik möglich ist ohne zynisch zu bashen.